Ins Warme, ins Bergige, ans Meer - und natürlich den Hund im Gepäck.
Da bietet sich Kroatien doch an - wieso sind wir eigentlich nicht schon eher drauf gekommen?
Allerdings nicht so weit in den Süden des Landes, damit die Fahrt an einem Tag noch zu schaffen ist und die Temperatur hoffentlich nicht allzu hoch.
Und was soll ich sagen? Der Plan ging auf.
Da mein Freund nicht für eine Ferienwohnung zu begeistern war haben wir im Vorfeld nach hundefreundlichen Hotels gesucht. Und da die Dame des Hauses (meine Wenigkeit) Angst hatte Langeweile zu bekommen, gab es eine "Mini-Rundreise" mit 3 Stationen.
Zuerst ging es nach Crikvenica. Hier sind wir im Hotel Vali Dramalij unter gekommen, wo man uns samt Finja sehr nett empfing. Finja war hier überall willkommen (wobei wir sie von uns aus nie mit in den Frühstücksraum nehmen) - sogar am hoteleigenen Meerzugang.
Vom Hotel aus konnte man in beide Richtungen ein gutes Stück an der Promenade langlaufen, in eine Richtung auch problemlos direkt am Meer.
Da wir offensichtlich noch vor den Touristenmassen in Kroatien eingetroffen waren, war an den Stränden noch kaum was los. Sämtliche Buden und Ständchen am Strand in Hotelnähe waren noch nicht in Betrieb.
Auch in Crikvenica selbst war noch nicht viel los - außer am tollen Hundestrand. Dort tummelten sich gefühlt schon mehr Urlauber als an den restlichen Stränden. Denn der "Monty's Dog Beach" ist eine echte Empfehlung für Hundeliebhaber. Sehr liebevoll angelegt, mit der Möglichkeit auf Liegen und Schirme, sowie Hundedusche und kleiner Strandbar. Allerdings gab es an den Tagen als wir dort war ein wenig Wellengang, was unser vierbeiniges Pflänzchen davon ab hielt wirklich ins Wasser zu wollen ;-)
In der Nähe des Hotels gab es auch ein paar schöne, kleinere Spaziergänge zu unternehmen. Zum Beispiel den Liebespfand entlang, der zur Ruine der Burg Badanj führt. Auch sehr lohnend ist der Aufstieg zum verlassenen Städtchen Kotor. Auch ein Ausflug auf die Insel Krk, sowie eine kleine Bootstour durften natürlich nicht fehlen.
Von Crikvenica aus haben wir unter anderem einen Ausflug ins Bärenrefugium Kuterevo gemacht (Achtung: Hunde müssen am Eingang warten!). An diesem Tag war das Wetter "zum Glück" nicht so gut, sodass Finja problemlos im Auto warten konnte.
Der Rundgang war mangels Infos leider etwas kurz. Daher würde ich vor einem Besuch empfehlen nach zu fragen, ob man eine Führung bekommen kann. Als wir dort waren, besuchte gerade eine größere kroatische Gruppe die Anlage und wurde mit vielen Erklärungen herumgeführt.
Die Strecke ins Hinterland hat sich ziemlich gezogen, obwohl es nicht viele Kilometer waren. Nachdem wir nun also schon mal so lange unterwegs waren, beschlossen wir, trotz unbeständigem Wetter noch einen Abstecher in den Velebit Nationalpark zu machen. Zwar wegen der schmalen, kurvigen Straßen auch wieder nicht gerade ein Katzensprung, aber es hat sich eindeutig gelohnt!
Die Wege, über die Google Maps uns leitete, ähnelten oft eher asphaltierten Feldwegen. Immer mal wieder fragt man sich, ob man noch richtig ist, aber dann steht man plötzlich wieder inmitten einer kleinen Siedlung. Ein gutes Stück ging's dann sogar noch über Schotterpiste.
Endlich am Eingang angekommen, bekundete der Ranger Bedenken, heute eine kleine Wanderung zu unternehmen. Wetter zu unbeständig... Von jetzt auf gleich könnte man im Nebel stehen und die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Also schickte er uns zum höher gelegen Parkplatz - sprich weitere 7 km Feldweg durch die Wälder.
Angekommen auf rund 1.600 m sind wir dann losgezogen, den viel gelobten Premužić-Wanderweg ein Stück zu begehen ("leider" kein Rundweg).
Ganze 5 Autos standen auf dem großen Parkplatz - also waren keine Touristenmassen zu erwarten. Tatsächlich begegneten wir auch nur am Parkplatz einer kleinen Gruppe.
Und was soll ich sagen? Der Weg ist wirklich eine absolute Empfehlung! Er hat die Beschreibungen aus dem Internet und Reiseführer in unseren Augen um ein Vielfaches übertroffen. So viel unterschiedliche Natur auf so kleiner Entfernung findet man wirklich nicht oft. Nachdem der erste Teil wie in den Alpen wirkt, gelangt man über ein Waldstück, das Herr der Ringe als Schauplatz hätte dienen können, über enge Pfade in eine geniale Felsenlandschaft. Irgendwie beschlich einen hier das Gefühl, das Felsen und Bäume einen harten Kampf miteinander ausgetragen hatten - mit herben Verlusten auf beiden Seiten.
Nach eine Woche Adriaküste ging es dann weiter ins Landesinnere an die Plitvicer Seen. Da wir zu früh zum Einchecken waren, haben wir beschlossen uns am Eingang des Parks für den nächsten Tag schon mal ein wenig schlau zu machen. Nachdem uns dann empfohlen wurde, anstellen eines 2-Tagestickets lieber noch am selben Tag für einen ermäßigten Preis den Park zu besuchen (50 Kuna ab 14 Uhr - stand nicht auf der Preisliste. Nachfragen lohnt!), haben wir also schon den Nachmittag im Park verbracht.
Und die Landschaft ist einfach so mega gigantisch! Das lässt sich in Bildern gar nicht so richtig darstellen. Überall sprudelt das türkisfarbene Wasser und bahnt sich seinen Weg.
Allerdings: so wenig Touris wir bislang gesehen hatten, so viele gab es dann leider hier. Die Hoffnung, am frühen Nachmittag auf weniger Besucher zu treffen war leider nicht auf gegangen. Aber, sobald man etwas weiter vom Eingang weg kommt und die Haupt-Touriwege verlassen hat, wurde es schnell menschenleer.
Als wir den uns empfohlenen Weg gerade beendet hatten und in den Bus eingestiegen sind, ging dann plötzlich ein so heftiges Unwetter herunter, das die Straßen in reißende Bäche verwandelt wurden. Da hatten wir echt mal gehöriges Glück, das uns auch im Folgenden erhalten blieb. Der 2. Schutt ging runter, als wir fast trocken das Auto erreicht hatten.
Gerade im Hotel angekommen, fiel dann immer wieder kurz der Strom aus. Nachdem wir es eben noch geschafft hatten warm zu duschen, gab es bis 22 Uhr dann gar keinen Strom mehr. Das Unwetter hatte wohl seine Opfer gefordert. Also drei mal Glück im Unglück - damit konnten wir gut leben.
Das Hotel "Pool Apartments Plitvice Lakes" ist übrigens echt eine Empfehlung! Total schön renovierte und liebevoll eingerichtete Zimmer, ein schöner kleiner Pool und last but not least, eine sehr nette Chefin die super deutsch sprach da sie in paar Jahre in Deutschland verbracht
Der Plan, am nächsten Morgen direkt um 8 Uhr zur Parköffnung vor den großen Besucheranstürmen in den Park zu gehen, ging leider auch nicht auf. Trotz starkem Nebel stapelten sich die Besucher schon am Eingang.
Von daher meine Empfehlung: wenn Ihr mit Vierbeiner unterwegs seid: entweder ohne Hund nachmittags zu günstigerem Preis in den Park, oder im Besucherstrom so lange mitschwimmen bis man die Hauptwege verlassen kann und dann selbiges tun.
Die dritte und letzte Station lag dann in Istrien bei Icici (nähe Opatija). Auch in dem 2017 gebauten, modernen Hotel "Remisens Giorgio II" war Finja gerne gesehener Gast. Hier konnte man uns auf Nachfrage zwar nicht so recht sagen, wo sie sich im Hotel überall aufhalten durfte, aber in Poolbar, Bar und am Rande des Meerzugangs hat sich niemand über ihre Anwesenheit beschwert. Außerdem gab es 5 Minuten vom Hotel entfernt einen tollen, eingezäunten Hundestrand mit seichtem Zugang zum Meer und wenig Wellengang. Hier war unsere Dame dann begeistert dabei, immer wieder ins Wasser zu gehen um sich etwas ab zu kühlen. Auch wenn uns das Hotel eigentlich etwas zu groß und unruhig war, es hatte einen wirklich genialen Blick vom Zimmer aufs Meer. Die Geländer der Balkone waren aus Glas, so hatte man sogar aus dem Bett einen tollen Blick aufs Meer. Auch das benachbarte Restaurant in Richtung Hundestrand war ein Highlight was die Terrasse und das Essen anging.
Ein toller Abschluss für einen schönen Urlaub!
Unser Fazit: Kroatien war toll! Der Zeitpunkt (Vorsaison) war für uns optimal gewählt, es gab viel zu sehen, viel zu unternehmen, und mehr als Sonne um sie am Meer oder Pool zu genießen. Außerdem natürlich noch jede Menge leckeres Essen. Auch muss es nicht zwangsläufig eine Ferienwohnung sein, es gibt echt tolle Hotels in denen Hunde willkommen sind. Alle drei Hotels die wir hatten waren ein Treffer und echt super!
Übrigens sind - ausnahmsweise - die allermeisten der hier gezeigten Fotos mit dem Handy aufgenommen (Galaxy S7). Ich wollte dieses Mal einfach nicht ständig die dicke Kamera am Mann haben und mal sehen, was das Handy so kann. Und ganz ehrlich: müssen die meisten dieser Bilder in 4* höherer Auflösung sein? Ich meine nein. Denn um sie Euch hier zu zeigen benötige ich die überhaupt nicht. Also kam die große Canon nur dann zum Einsatz, wenn das Motiv das Potenzial hatte, in groß an die heimische Wand gepinnt zu werden.