Genau wie Finja bin ich der totale Schneefan. Und da der Winter in unseren Breiten in diesem Jahr nicht wirklich was zu bieten hatte war klar: wir wollen noch mal richtig in den Schnee. Inspiriert durch die Statusbilder eines Bekannten sowie einer Kollegin, die zufällig zur selben Zeit am Achensee im Urlaub waren, fiel die Entscheidung also auf diese Region.
Leider war das einzige Wochenende an dem wir beide Zeit hatten Fasching und Anfang März somit schon recht spät für Winterurlaub. Aber der See liegt auf knapp 1000 m Höhe, daher war die Wahrscheinlichkeit recht hoch, das auch Anfang März noch Schnee liegt. Außderdem kommt man von dort mit zwei Seilbahnen noch weiter in die Berge rauf - ein gutes Backup falls es unten doch schon etwas zu warm wäre. Praktischerweise waren beide Bekannten nicht zum Skifahren, sondern zum Wandern dort. So konnten wir uns im Vorfeld bereits einige Tipps holen.
Leider hatten wir schon ein wenig Tauwetter, da die beiden Wochen davor sehr warm waren. Aber bis die Schneemengen, die hier gefallen sind, alle weg getaut sind wird es wohl noch einige Zeit dauern.
Die Hotelwahl fiel auf das Frühstückshotel Margret in dem auch meine Kollegin untergebracht war. Das Hotel bietet keinen riesen Wellnessbereich, aber dadurch ein top Preis-Leistungs-Verhältnis und zudem war Finja ein gern gesehener Gast. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und würden es jederzeit wieder buchen.
Kleiner Tipp: Wenn man über die Hotelseite bucht sind die Preise deutlich günstiger als über die Buchungsportale.
Ein kleines Manko war, das es recht hellhörig war. Allerdings sind wir abends so todmüde ins Bett gefallen, das uns das dann reichlich egal war ;-)
Tag 1: Spaziergang zur Rodelhütte
Das Wetter zeigte sich am ersten Tag nicht gerade von seiner besten Seite und es nieselte den ganzen Tag. Wir haben dann beschlossen einen kleinen Spaziergang zur Rodelhütte zu machen, und im Anschluss mit dem Schlitten wieder nach unten zu fahren. Allerdings war der Weg hinauf schon ziemlich vereist, was dem Tauwetter geschuldet war. Daher entschieden wir an der Hütte, weiter nach oben zu laufen in Richtung Zwölferkopf und Seilbahn. Da der Weg von der Hütte aufwärts allerdings kein ausgewiesener Winterwanderweg war, war er natürlich auch nicht geräumt. Ca, nach 2/3 der Strecke mussten wir daher leider umkehren weil es einfach zu gefährlich wurde. Der schmale Weg verlief ab dort nah am Felsen dran und war immer wieder mit Schneemassen, die von weiter oben herunter gerutscht waren, zugeschüttet. Wieder zurück an der Rodelhütte ging's dann nach einer kleinen Stärkung also doch mit dem Schlitten nach unten (kann man dort für 3,- € ausleihen und einfach unten abstellen). Auch wenn der Weg recht vereist war, war die Fahrt echt witzig und mir viel lieber, als zu Fuß herunter zu rutschen.
Tag 2: Wanderung zur Gramaialm
Der zweite Tag bot sich uns zwar bewölkt, aber trocken. Da von beiden Bekannten die Empfehlung gekommen war zur Gramaialm zu laufen, haben wir uns an diesem Tag hierfür entschieden. Und die Empfehlung hat wirklich gehalten was sie versprochen hatte! Der Weg ist von der Landschaft her wirklich gigantisch. Natürlich sind wir ständig stehen geblieben um Fotos zu machen, wodurch die 15 km von Pertisau aus zu einer tagfüllenden Veranstaltung wurden. Kurz vor der Alm konnten wir sogar ein paar Steinböcke beobachten, die in den Felsen herum kraxelten.
Der Weg von Pertisau hin zur Alm ist als Winterwanderweg ausgeschrieben und somit für Fußgänger präpariert. Wäre er das nicht, würde man ohne Schneeschuhe mindestens bis zur Hüfte einsinken so viel Schnee liegt hier. Der schönere Teil der Strecke beginnt übrigens etwa nach der Hälfte hinter der Falzthurnalm.
Natürlich gab's auf der Gramai Alm dann eine ordentliche Stärkung, nämlich hausgemachte Schlutzkrapfen mit Steinpilzen und Walnusspesto - einfach genial!
Es war schon echt irre zu sehen, wie hoch der Schnee links und rechts vom Weg lag. Solche Schneemengen habe ich bis dahin noch nicht gesehen. Finja hatte einen riesen Spaß an dem Tag und ist immer wieder neben dem Weg in die Schneemassen gesprungen um sich darinzu wälzen.
Tag 3: Mit den Schneeschuhen auf den Rofan (1.880 m)
Am dritten Tag war es dann endlich soweit, die Sonne kam raus. Also sind wir mit einer der ersten Seilbahnen auf den Rofan hoch gefahren (rund 1.800 m hoch)
Tag 3: Mit den Schneeschuhen auf den Rofan (1.880 m)
Da es oben nur einen sehr kleinen präparierten Winterwanderweg gibt, haben wir uns an der Talstation Schneeschuhe geliehen um eine etwas längere Tour unternehmen zu können.
Die Fahrt ist zusammen mit dem Hund leider nicht gerade ein Schnäppchen, aber der geniale Ausblick und Schnee oben entschädigt einen dafür. Für Finja war die Fahrt nach oben etwas grenzwertig weil die Bahn sehr voll war. Es handelt sich um eine große Kabine, die natürlich so gut es ging mit Skifahrern voll gestopft wurde. Zum Glück gab es ein abgetrenntes Eck für den "Schaffner", in dem sie dann sicher vor den Skischuhen fahren durft. Auf der späteren Fahrt nach unten war die Gondel sehr viel leerer und Fahrt dadurch deutlich entspannter. Übrigens haben wir keinen Maulkorb benötigt, da es auf der Homepage aber so vermerkt ist, hatten wir zur Sicherheit einen im Gepäck.
Das Laufen mit den Schneeschuhen war schon echt witzig, zwar mega anstregend, hat aber Spaß gemacht. Unsere Tour fiel nicht allzu groß aus, da alle Wege sehr steil nach oben führten und die Kraft schnell zu Ende war.
Es war aber eine tolle Erfahrung und sicherlich nicht das letzte Mal. Finja konnte im hohen Schnee übrigens sehr gut laufen. Natürlich ist sie auch immer mal wieder etwas eingesunken, aber durch das geringe Gewicht brauchte sie keine eigenen Schneeschuhe ;-)
Tag 4: Schlittenfahrt vom Karwendel ins Tal
Das Highlight kam am letzten Tag: die 5 km Schlittenfahrt vom Karwendel (ca. 1500 m) runter ins Tal.
Auch hier sind wir mit der Seilbahn (mehere 16er Kabinen) nach oben gefahren. Da unsere Kabine nicht allzu voll war, war es für uns und natürlich auch für unseren Vierbeiner eine sehr entspannte Fahrt. Hunde kosten hier im Gegensatz zum Rofan übigens nicht extra.
Der Ausblick von oben auf den See war super toll, noch genialer war aber die 5 km lange Fahrt ins Tal. Hunde dürfen hier am Schlitten mit laufen, was Finja auch echt Spaß gemacht hat. Natürlich haben wir immer wieder kleine Stops eingelegt, damit sie verschnaufen konnte. Meistens hatte man aber den Eindruck das sie nicht ganz verstanden hatte warum wir überhaupt angehalten haben. Der Weg ins Tal darf von Rodler, Skifahrern und Wanderern gleichermaßen genutzt werden. Bei starkem Betrieb wäre das mit Hunde zusammen sicherlich nicht ganz so einfach. Allerdings waren wir zu dieser Zeit fast alleine unterwegs und mussten somit wenig auf die Skifahrer achten.
Die Schlitten kann man sich übrigens für 6,- € / Tag im Sportgeschäft an der Talstation leihen. Wenn eine weitere Fahrt nach oben nicht ganz so kostspielig gewesen wäre und wir keinen Hund dabei gehabt hätten, hätten wir sicherlich noch eine zweite Abfahrt gemacht. Aber für Finja wäre das vermutlich dann doch etwas viel geworden.
Nach einer kleinen Stärkung ging es dann auch schon wieder entspannt auf den Heimweg.
Unterm Strich waren es tolle 3,5 Tage die ich so jederzeit wiederholen würde! Noch genialer wäre der Schnee sicherlich vor der Wärmeperiode gewesen, aber auch danach konnten wir ihn noch ausgiebig genießen! Die Fahrtzeit hielt sich noch einigermaßen im Rahmen, sodass sich der Trip auch auf ein verlängertes Wochenende geeignet hat.
Die Fotos sind übrigens zum Großteil mit dem Handy entstanden, das sich bei mir als Reisebegleiter gegenüber der großen Kamera seit letztem Jahr immer mehr durchsetzt.
Habt Ihr auch Tipps, wo man mit Hund schöne Urlaube verbringen kann? Dann schreibt mir doch mal, wir probieren gerne immer wieder neue Ziele und Tipps aus!
Ihr überlegt noch wo Ihr im Sommer Urlaub machen sollt? Dann schaut doch mal noch in den Bericht über unseren Kroationurlaub mit Hund rein, vielleicht wäre das ja auch ein schönes Ziel für Euch.